Das Bärlauch-Pesto mit Pistazien anstelle von Pinienkernen ist eine weitere nussige Variation für das beliebte Wildkraut.
Der Frühling ist da, und mit ihm kehrt eines der kostbarsten Wildkräuter in unsere Wälder zurück: Bärlauch! Während das klassische Bärlauch-Pesto mit Pinienkernen bereits ein Genuss ist, probiere ich auch immer wieder neue Kombinationen, zum Beispiel Bärlauch Pesto mit Mandeln und Orangen oder Bärlauch Pesto mit Cashews, Orangen, Chili und Minze oder auch Bärlauch Pesto mit Cashew und Kokos.
Heute geht es um eine weitere besondere Variation vorstellen – Bärlauch-Pesto mit Pistazien. Die nussig-süßlichen Pistazien verleihen dem wilden Knoblauchgeschmack eine raffinierte Note und sorgen für eine wunderschöne smaragdgrüne Farbe.
Der Zauber des Bärlauchs
Wer aufmerksam durch feuchte Laubwälder streift, wird von März bis Mai vom unverkennbaren Knoblauchduft des Bärlauchs empfangen. Diese aromatische Pflanze gedeiht besonders in humusreichen, kalkhaltigen Böden unter Buchen, Ahorn und entlang von Bachläufen. Sie bildet oft ganze Teppiche, die den Waldboden in ein sattes Grün tauchen.
Sicheres Erkennen von Bärlauch
Da Bärlauch gefährliche Doppelgänger wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen hat, ist Vorsicht beim Sammeln geboten. Oft wächst Bärlauch auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum giftigen Aronstab, aber es gibt ein paar sichere Erkennungsmerkmale:
- Geruchsprobe: Beim Zerreiben verströmt Bärlauch einen eindeutigen Knoblauchgeruch
- Blattstruktur: Die Blätter sind lanzenförmig, glänzen auf der Oberseite und sind leicht matt auf der Unterseite
- Stiel: Der Blattstiel ist im Querschnitt halbrund bis dreikantig
- Wachstum: Jedes Blatt wächst einzeln aus dem Boden, nicht paarweise
- Blüte: Ab Mitte April erscheinen weiße, sternförmige Blüten in Dolden
Warum Bärlauch so gesund ist
Nicht umsonst wird Bärlauch auch als „Frühjahrskur der Natur“ bezeichnet:
- Entgiftend durch schwefelhaltige Verbindungen
- Stoffwechselanregend und blutreinigend
- Antioxidativ durch hohen Gehalt an Vitamin C
- Antibakteriell durch ätherische Öle
- Blutdruckregulierend und gefäßschützend
- Verdauungsfördernd und appetitanregend
Im Gegensatz zum Knoblauch hinterlässt Bärlauch übrigens keinen so starken Nachgeschmack im Atem – ein angenehmer Nebeneffekt!
Es gibt Viele Verwendungsmöglichkeiten für Bärlauch
Die Verwendungsmöglichkeiten für Bärlauch sind nahezu grenzenlos:
- Als Zutat in Suppen und Eintöpfen, z.B. Kartoffel Bärlauch Suppe mit Rote Bete Chips und Mandel Miso Creme
- In Quiches, Tartes, Aufläufen und Omeletts, z.B. Wild Greens Tarte mit Brennnessel, Bärlauch und Löwenzahn
- Als Würze für Kartoffel- und Gemüsegerichte, z.B Knusprige Kartoffel Puffer mit Bärlauch und Avocado Senf Sauce
- Verarbeitet zu Kräuterbutter, Saucen oder Dips, z.B. Bärlauch Avocado Hollandaise oder Bärlauch Avocado Creme Dip, Bärlauch Hummus oder Buchweizen Bärlauch Hummus zu Spargel Gratinierter Spargel mit Trüffel Aioli und Bärlauch Hummus oder Mein Spargel Klassiker: Spargel mit Bärlauchpesto
- In Brot und Gebäck eingebacken, z.B. Buchweizen Bärlauch Brot mit Walnüssen und Avocado
- Im Risotto, z.B. Bärlauch Risotto mit grünem Spargel
- Als Gnocchi, z.B. Bärlauch Gnocchi mit Thymian Zitronen Öl und Paprika Chili Dip
- Als Basis für Smoothies zur Frühjahrsentgiftung
- Und natürlich als Hauptzutat für unser heutiges Pistazien-Bärlauch-Pesto!
Das Rezept für ds Bärlauch-Pistazien-Pesto
Zutaten für das Bärlauch Pesto mit Pistazien
- 200 g frischer Bärlauch
- 60 g geschälte, ungesalzene Pistazien
- Optional: 40 g geriebener Parmesan (optional: veganer Käse oder Nährhefeflocken)
- 100-120 ml kaltgepresstes Olivenöl extra vergine
- 1 TL Zitronensaft
- 1/2 TL Meersalz
- Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
- Optional: 1 TL Honig oder Ahornsirup für eine leicht süßliche Note
Zubereitung
- Bärlauch gründlich waschen und sorgfältig trocknen. Stiele entfernen und die Blätter grob hacken.
- Pistazien in einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze für etwa 3-4 Minuten leicht anrösten, bis sie duften und leicht Farbe annehmen. Anschließend abkühlen lassen.
- Geröstete Pistazien in einen Hochleistungsmixer oder eine Küchenmaschine geben und grob zerkleinern.
- Bärlauch, Parmesan, Zitronensaft, Salz und optional Honig oder Ahornsirup hinzufügen.
- Die Maschine starten und das Olivenöl langsam in einem dünnen Strahl hinzugießen, bis eine cremige Konsistenz entsteht. Für ein gröberes Pesto weniger, für ein feineres mehr mixen.
- Mit Pfeffer und eventuell mehr Salz abschmecken.
- Das fertige Pesto in saubere, sterilisierte Gläser füllen und die Oberfläche mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedecken.
Aufbewahrung
- Im Kühlschrank hält sich das Pesto etwa 2-3 Wochen.
- Nach jeder Entnahme die Oberfläche wieder mit etwas Olivenöl bedecken, um Oxidation zu vermeiden.
- Zum längeren Aufbewahren in Eiswürfelformen portionieren und einfrieren.
Verwendungsmöglichkeiten und Serviervorschläge
- Zu handgemachten Gnocchi oder Tagliatelle
- Als Topping für gebackene Süßkartoffeln
- Auf geröstetem Ciabatta mit einem Hauch Zitronenabrieb
- Als Verfeinerung für Risotto oder Gemüsepfannen
- Gemischt mit griechischem Joghurt als Dip für Gemüsesticks
- Als aromatische Grundlage für Frühlingssalat-Dressings
- Verfeinert Fischgerichte und Meeresfrüchte perfekt
Tipps für das perfekte Pistazien-Bärlauch-Pesto
- Die richtigen Pistazien wählen: Verwende ungesalzene, naturbelassene Pistazien. Das intensive Grün der Nüsse verstärkt die smaragdgrüne Farbe des Pestos wunderbar.
- Erntezeitpunkt beachten: Sammle Bärlauch idealerweise vor der Blütezeit. Die jungen Blätter haben das intensivste Aroma und sind zarter in der Textur.
- Nachhaltig sammeln: Pflücke immer nur einzelne Blätter und achte darauf, die Wurzeln im Boden zu lassen, damit die Pflanze im nächsten Jahr wiederkommen kann.
- Farbe bewahren: Ein Spritzer Zitronensaft verhindert nicht nur das Oxidieren, sondern hebt auch das Aroma des Bärlauchs hervor.
- Experimentierfreude: Verfeinere dein Pesto mit anderen Zutaten wie getrockneten Tomaten, etwas geriebenem Zitronenschalenabrieb oder einer Prise Chili für mehr Würze.
Der Frühling ist die Zeit, um die Gaben der Natur zu nutzen und zu genießen. Das Pistazien-Bärlauch-Pesto verbindet das intensive Aroma des wilden Knoblauchs mit der nussigen Süße der Pistazien zu einer wahren Geschmacksexplosion. Es ist nicht nur ein Augenschmaus mit seiner intensiven grünen Farbe, sondern auch ein gesundes Superfood, das den Körper nach dem Winter revitalisiert.
Habt ihr schon einmal mit Pistazien im Pesto experimentiert? Welche ungewöhnlichen Zutaten verwendet ihr gerne in euren Pesto-Kreationen? Ich freue mich auf eure Kommentare und Erfahrungen!
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