Knoblauchrauke-Pesto

Dieses Knoblauchrauke-Pesto ist ein toller Brotaufstrich oder als Beigabe zu Soßen, zu Kartoffeln oder Nudeln – ein wahrer Frühlingsschatz aus der Natur.

Knoblauchrauke ist eines dieser wunderbaren Wildkräuter, das den Frühling einläutet und unsere Küche mit seinem unverwechselbaren Aroma bereichert. Wenn der Bärlauch schon fast wieder verblüht ist, wächst die Knoblauchrauke als ebenbürtiger kulinarischer Nachfolger. Heute möchte ich euch mein Lieblingsrezept für Knoblauchrauke-Pesto vorstellen und euch mehr über dieses vielseitige Wildkraut erzählen.

Was ist Knoblauchrauke?

Knoblauchrauke (Alliaria petiolata), auch Knoblauchhedrich oder Lauchkraut genannt, ist ein zweijähriges Kraut aus der Familie der Kreuzblütler. Wie der Name schon verrät, verströmt sie beim Zerreiben einen deutlichen Knoblauchduft, obwohl sie botanisch nicht mit Knoblauch verwandt ist.

Wo und wann findet man sie?

Knoblauchrauke wächst von April bis Juni an Waldrändern, in Parks, an Wegesrändern und in schattigen Ecken. Sie bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte mit feuchtem, nährstoffreichem Boden. In städtischen Grünanlagen ist sie oft ein häufiger Gast. Die Sammelzeit ist ideal im Frühjahr, bevor die Pflanze zu blühen beginnt, da dann die Blätter am aromatischsten und zartesten sind.

Wie erkennt man sie?

Die Erkennungsmerkmale:

Im ersten Jahr bildet sie eine bodennahe Rosette mit nierenförmigen, gezähnten Blättern
Im zweiten Jahr wächst sie bis zu einem Meter hoch mit herzförmigen, gezähnten Blättern
Weiße, kleine Blüten (ab Mai) in lockeren Trauben
Der unverwechselbare Knoblauchgeruch beim Zerreiben der Blätter ist das sicherste Erkennungsmerkmal
Die Blattoberseite ist dunkelgrün, die Unterseite oft heller

Warum ist sie gesund?

Knoblauchrauke ist nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund:

Reich an Vitamin C und Mineralien wie Eisen
Enthält ätherische Öle mit antibakterieller Wirkung
Wirkt verdauungsfördernd und appetitanregend
Unterstützt das Immunsystem ähnlich wie Knoblauch
Traditionell wurde sie bei Erkältungen und als Blutreinigungsmittel verwendet

Rezept: Knoblauchrauke-Pesto

Zutaten für das Knoblauchrauke pesto:

100 g frische Knoblauchrauke-Blätter und Blüten
50 g Pinienkerne oder Walnüsse
Optional: 50 g Parmesan, frisch gerieben
100-150 ml hochwertiges Olivenöl
1 TL Zitronensaft
1 Prise Meersalz
Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack

Zubereitung:

Die Pinienkerne oder Walnüsse in einer Pfanne ohne Fett leicht anrösten und abkühlen lassen.
Die Knoblauchrauke-Blätter waschen, trocken tupfen und grob zerkleinern.
Alle Zutaten außer dem Öl in einen Mixer oder eine Küchenmaschine geben und grob zerkleinern.
Langsam das Olivenöl hinzufügen, während der Mixer läuft, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Das fertige Pesto hält sich im Kühlschrank in einem verschlossenen Glas etwa eine Woche lang. Für längere Haltbarkeit kann man es mit einer dünnen Schicht Olivenöl bedecken oder portionsweise einfrieren.

Ich liebe dieses Pesto zu Pasta, als Brotaufstrich oder als Verfeinerer für Suppen und Saucen. Aber es gibt noch weitere Verwendungsmöglichkeiten von Knoblauchrauke und Knoblauchrauke-Pesto:

Frische Knoblauchrauke in der Küche

Die frischen Blätter und Blüten der Knoblauchrauke sind unglaublich vielseitig einsetzbar:

In Salaten: Die jungen, zarten Blätter und Blüten geben gemischten Salaten eine würzige Knoblauchnote und schöne Dekoration.
Als Kräuterbutter: Fein gehackte Blätter und Blüten unter weiche Butter mischen – perfekt zu gegrilltem Fleisch oder auf frischem Brot.
In Suppen und Eintöpfen: Am Ende der Garzeit hinzugefügt, verleihen sie Frühlingssuppen eine angenehme Würze.
Für Kräuterquark und Dips: Gehackte Knoblauchrauke auf Frischkäse oder unter Quark oder Joghurt rühren für einen schnellen, aromatischen Dip.
In Omeletts und Rühreiern: Frisch gehackt kurz vor Ende der Garzeit unterrühren.
Als Kräuterzugabe zu Kartoffelgerichten: Besonders gut zu Bratkartoffeln oder Kartoffelpüree.
In selbstgemachtem Brot: Fein gehackt in den Teig einarbeiten für ein aromatisches Kräuterbrot.
Als Wildkräuter-Smoothie: Mit milden Früchten und etwas Honig kann sie auch in grünen Smoothies verwendet werden.
Als Tee: Die frischen oder getrockneten Blätter können als leicht verdauungsfördernder Tee aufgegossen werden.
Zum Aromatisieren von Ölen: In Olivenöl eingelegt, gibt sie ihre Aromen ab und erzeugt ein würziges Kräuteröl.

Kreative Verwendung von Knoblauchrauke-Pesto

Das fertige Pesto ist noch vielseitiger als das frische Kraut:

Klassisch zu Pasta: Einfach unter heiße Nudeln rühren für ein schnelles Gericht.
Als Brotaufstrich: Pur auf Baguette oder Vollkornbrot gestrichen.
Zum Verfeinern von Risotto: Ein Löffel kurz vor dem Servieren untergerührt hebt das Risotto auf eine neue Ebene.
Als Marinade: Für Fleisch, Fisch oder Tofu, verleiht eine herrlich aromatische Note.
Für Bratkartoffeln: Nach dem Braten einen Löffel unterrühren für ein intensives Aroma.
In Suppen: Ein Klecks auf der heißen Gemüse- oder Kartoffelsuppe als geschmackvoller Akzent.
Zu gegrilltem Gemüse: Als Topping für Auberginen, Zucchini oder Paprika vom Grill.
Als Füllung: Für Hähnchenbrust oder gebackene Tomaten.
Für Bruschetta: Auf geröstetem Brot mit Tomaten und etwas Mozzarella.
In Salatdressings: Ein Teelöffel unter ein einfaches Dressing gerührt gibt Salaten Tiefe und Charakter.
Als Topping für Pizza: Nach dem Backen einen Klecks darauf geben.
Zu Ofenkartoffeln: Ein Löffel in die aufgeschnittene heiße Ofenkartoffel gegeben.
Für Gemüsepfannen: Am Ende der Garzeit unterrühren.
In selbstgemachten Aufstrichen: Mit Frischkäse oder Hüttenkäse gemischt.
Als Dip für Gemüsesticks: Mit etwas Naturjoghurt oder Crème fraîche strecken.

Knoblauchrauke-Pesto ist eine tolle Alternative zu Bärlauch Pesto und die perfekte Möglichkeit, die kurze Saison der Wildkräuter zu verlängern und zu variieren. Besonders praktisch: In kleinen Portionen eingefroren (z.B. in Eiswürfelbehältern), habt ihr auch im Winter immer eine Portion Frühling zur Hand!

Habt ihr schon Erfahrungen mit Wildkräutern in der Küche gemacht? Ich freue mich auf eure Kommentare!